Tulpen und deren Geschichte
Tulpen unterschiedlicher Art halten Einzug in mehreren europäischen Gärten und beleben die Blumenbeete mit ihrer Farbenpracht. Edel und voller Anmut sind sie. Ihre Geschichte ist ereignisreich und voller Handlungswendungen. Und zwar auf der internationalen Arena.
Steppenpflanze, die zuerst die Türkei in ihren Bahn zog
Die Anfänge der Tulpen-Zucht reichen bis in die 20-er Jahre des 16. Jahrhunderts zurück. Osmanischer Reich war ihr Heimatland, wo sie als wilde Steppenpflanze ihre schlanken, linienförmigen Blütenkelche ans Tageslicht brachten. Wie sie sich letztendlich in der Türkei befanden, wo sie ihre Blütezeit erleben konnten, ist nicht nachzuweisen. Jedenfalls begann in dem Land zwischen Orient und Okzident der kontinuierliche Ausbau der Tulpen-Gattung. Von dem fröhlichen, exotischen Antlitz der Tulpen ließ sich Ogier Ghiselin de Busbecq - der flämische Humanist – beeindrucken, der während seines Besuches an dem Hof des türkischen Sultans Süleymans II einige Tulpenzwiebeln bekam und diese mit nach Europa brachte. Die Europäisierung asiatischer Schönheit wurde somit begonnen.
Die einzige Spekulationsblume in der Weltgeschichte
„Tulpomanie”, „Tulpenwahnsinn”, „Tulpenrausch”, „Tulpenfieber” - mit diesen Bezeichnungen ist die Geschichte der Tulpen in Europa untrennbar verbunden. Zuerst in Frankreich und Niederlanden verbreitet, galten die Tulpen als Statussymbole, mit denen sich die Adeligen ihre Gärten schmückten. Der Tulpenhandel blühte und war ein Garant für hohe Gewinne. Viel hat man sich von ihrer kostbaren Reize in Holland in den 30-er Jahren des 17. Jahrhunderts versprochen, wo der Handel mit Tulpenzwiebeln und dann nur mit ihren Namen einen enormen Aufschwung nahm. Die Tulpomanie wurde in Gang gesetzt und ging in die Geschichte als Beispiel des ersten Börsencrash ein. Die Preise stiegen innerhalb von drei Jahren auf das Fünfzigfache an, um dann nach einigen Monaten rasch um 95% zu sinken. Das war eine Blase, die plötzlich und unerwartet zerplatzte.
Heutzutage sind die Tulpenzwiebeln für jeden zu günstigen Preisen erhältlich und die asiatischen Schönheiten sind schon kein Statussymbol mehr. In aller Ruhe genießen sie aber eine große Beliebtheit, der sie sich seit Jahrzehnten erfreuen.